Gemeindeleben im Rückblick

Über das Jahr verteilt ist eine ganze Menge los in unserer Kirchengemeinde. Auf dieser Seite finden Sie Eindrücke aus der bunten Vielfalt von Veranstaltungen, Gottesdiensten und Aktionen, die in und um St. Johannes, sowie den Gemeindeteilen stattgefunden haben. Dabei sind die Beiträge chronologisch sortiert, wobei Sie den jüngsten Beitrag ganz oben finden. Es lohnt sich also, auch nach unten zu scollen, die Zeit zurück zu drehen und in Erinnerungen zu schwelgen.

Wir wünschen Ihnen dabei viel Vergnügen!

TV-Gottesdienst aus St. Johannes: HEILIG. HIER UND HEUTE - ARD

(ms). Am Allerheiligen-Tag treffen dann die ersten Personen bereits gegen 07:30 Uhr auf dem Gelände von St. Johannes ein. In der Priestersakristei entstehen drei Masken-Plätze, an denen alle Personen, die während der Übertragung im Bild zu sehen sein werden, bzw. können, fernsehtauglich geschminkt werden: die Ministranten, die Musiker, die Chöre und Solist:innen, sowie die Liturg:innen. Nach dem erneuten Verkabeln und im fertigen Outfit wird gegebenenfalls nochmals nachgepudert und um 09:45 Uhr gibt Thomas Steiger in der Kirche eine kurze Einführung, was auf die Gottesdienst-Besucher:innen während der Übertragung zukommt. Vor und nach dem Gottesdienst läuft in der ARD die Tagesschau, und dazwischen hat der Gottesdienst 60 Minuten Sendezeit.

Um 10:00 Uhr geht dann der Gottesdienst auf Sendung. Die Glocken werden eingespielt und Thomas Steiger spricht eine Einleitung zum Thema des Gottesdienstes und der künstlerischen Ausstattung der Kirche aus dem Off, während Kantor Andreas Kaiser sekundengenau live auf der Orgel dazu improvisiert. Das Rotlicht der Kameras spring an und die Ministranten beginnen den großen Einzug zu feierlichen Orgelklängen. Ungewohnt für unsere Messdiener:innen ist dabei, dass die Steadycam – eine Kamera, die vom Kameramann getragen wird und sich dadurch scheinbar mühelos durch den Raum bewegt – direkt vor ihnen hergeht und sie in die ARD überträgt. Der Gottesdienst nimmt seinen Lauf und die Sende-Verantwortlichen im Hintergrund sind sichtlich zufrieden. Während drei kurze Einspielfilme über den Sender gehen und in der Kirche über Monitore zu sehen sind, gehen die Maskenbildnerinnen nochmals kurz durch den Altarraum, um gegebenenfalls die Akteur:innen nachzupudern, bevor dann die Bilder wieder direkt aus St. Johannes kommen. Am Ende ist der Gottesdienst doch tatsächlich zwei Minuten zu kurz, was dem Aufnahmeleiter eine Rüge der ARD einbringt. Jedoch meinte er, der Gottesdienst wäre so schön gewesen, da ärgere er sich jetzt nicht darüber. Die ARD überbrückt die „Pause“ durch Trailer für kommende Sendungen und nach dem Schlusston des Orgelnachspiels ertönt lang anhaltender Applaus.

Das Sekretariatsteam des Pfarramts geht zügig in die Büros, denn im Anschluss an den Gottesdienst haben die Zuschauer:innen die Gelegenheit, direkt mit einigen Seelsorger:innen zu sprechen. Das Sekretariat gibt die Telefonzentrale, nimmt die Anrufe entgegen und stellt sie – so die Leitungen frei sind – an die im ersten Stock des Verwaltungsgebäudes wartenden Seelsorger:innen durch. Einige Anrufe werden auch direkt im Sekretariat beantwortet. Insgesamt erreichen das Pfarramt in den eineinhalb Stunden nach der Übertragung rund 150 Anrufe, von denen über 60 Gespräche direkt geführt werden konnten. Die weitausüberwiegende Mehrzahl der Anrufer:innen waren von Inhalt und Form des Gottesdienstes begeistert und wollten sich für die schöne Übertragung bedanken. Einige jedoch äußerten sich auch erbost darüber, dass an einem Hochfest wie Allerheiligen keine Messe übertragen wurde. Und eine beachtliche Zahl der Zuschauer:innen interessierten sich sowohl für die Texte des Gottesdienstes, als auch für Bildmaterial der Kirche. Auch in der Woche nach dem Gottesdienst erreichten das Pfarramt noch einige Anrufe und viele Mails und Briefe mit Rückmeldungen und Anfragen, die in den anschließenden Tagen abgearbeitet wurden.

Während des Telefon-Marathons im Pfarramt begann das SWR-Team bereits mit dem Rückbau der Technik und – es ist kaum zu glauben: rund drei Stunden nach Ende der Übertragung war in St. Johannes nichts mehr von dem enormen Aufwand der vergangenen Tage zu sehen. Und so endete eine aufregende Woche mit spannenden Einblicken und vielen schönen Begegnungen in St. Johannes.

TV-Gottesdienst aus St. Johannes: was für ein Aufwand

(ms). Drei Tage vor Allerheiligen erreichten die ersten kleineren LKWs St. Johannes. Eine vom SWR beauftragte Firma war damit beschäftigt, Traversen im Kirchenraum aufzubauen, an denen später die Scheinwerfer für den Gottesdienst befestigt wurden. Im Zeitalter von HD-Übertragungen ist es wichtig, jeden Winkel der Kirche perfekt auszuleuchten, damit beim Zuschauer das Ergebnis stimmt. Auch wurden in Teilen der Kirche Bodenplatten verlegt, damit bei Kamerafahrten ein wackelfreies Bild entstehen kann und die Kameras nicht über die Fugen unseres Klinkerbodens „stolpern“.

Am Tag danach – zwei Tage vor der Übertragung – wurde der Kirchplatz mit dem Ü-Wagen und dem dazugehörigen Rüstwagen belegt. Weitere Transporter brachten eine für Laien unüberschaubare Zahl an Kisten mit allerhand technischen Versatzstücken, die kreuz und quer in der Kirche abgestellt wurden. Durch das routinierte Arbeiten des 40-köpigen SWR-Teams wurde innerhalb kürzester Zeit das scheinbare Chaos belichtet: Die Scheinwerfer waren an Ort und Stelle, die Kameras standen auf ihren Positionen rechts und links der Chorstufe, die Hauptkamera stand hinten im Mittelgang und hinter der letzten Bankreihe entstand eine Kommandozentrale für Licht- und Tontechnik.

Das eigentliche Herzstück der Technik jedoch befindet sich im Übertragungswagen auf dem Kirchplatz. Hier finden sich Arbeitsplätze für die Tonregie, die Bildregie und für die Einblendungen. Hier hat – neben den Techniker:innen und der zuständigen Redakteurin – der Regisseur seinen Arbeitsplatz und dirigiert alle Beteiligten der Übertragung, so dass in den Wohnzimmern ein schöner Gottesdienst zu empfangen ist. Im Laufe der Tage war es dank der freundlichen SWR-Mitarbeiter:innen immer wieder möglich, einen Blick hinter die Kulissen und auf die vielen leuchtenden und blinkenden Regler, Monitore und Bühnenfunk-Micros zu werfen.

An Mittwochabend dann ein erster Durchlauf, die sogenannte Kaltprobe ohne Kameras. Zwei Stunden sind hierfür veranschlagt und es gilt – mehr Besprechung, als Durchlauf – den Gottesdienst Stück für Stück durchzugehen, Kamerapositionen festzulegen, und mit dem Regisseur den Ablauf durchzugehen. Mit von der Partie sind die Personen, die beim Gottesdienst dann vorne im Altarraum stehen werden: die Lektoren, Gottesdienstleiter:innen und die Ministranten. Auch unser Kantor Andreas Kaiser ist dabei und spielt alle Musikstücke zumindest einmal kurz an, um einen Eindruck der Musikauswahl zu vermitteln und erste Abmischungen zu ermöglichen.

Die Kirchengemeinde St. Johannes erweist sich als guter Gastgeber für den SWR und bietet den Mitarbeiter:innen neben Kaffee und Getränken im Gemeindehaus auch jeweils ein einfaches Mittagessen, sowie Kuchen und Brezeln für zwischendurch. Das hatte das Team nicht erwartet, müssen sie sich doch normalerweise selbst verpflegen und jede:r besorgt sich in der Mittagspause einen Snack bei Geschäften in der Umgebung des Produktionsstandortes. Das SWR-Team genoss es sichtlich, im Gemeindesaal einen Aufenthaltsraum zu haben und gemeinsam mit den Kolleg:innen etwas essen zu können. Ein gutes Miteinander und dankbare TV-Mitarbeiter:innen zeigen uns, dass die Entscheidung richtig war und für ein gutes Betriebsklima sorgte.

Der Donnerstag, der Tag vor Allerheiligen, steht dann ganz im Zeichen der Proben. Nach einer ersten Regiebesprechung läuft die Hauptprobe mit möglichst vielen Beteiligten außer den Musikern und Chören: deren Proben sind für den Nachmittag separat anberaumt, da ja die Tontechnik besonders gefordert ist und für den richtigen Sound sorgen muss. Bei der Hauptprobe sind auch bereits die Kameras im Einsatz, sodass die geplanten Bildausschnitte ebenfalls schon mal ausprobiert werden können. Um 12:00 Uhr am Donnerstag läutet in St. Johannes nicht nur wie üblich die Angelusglocke zum Gebet. Der SWR zeichnet ein Vollgeläut aller fünf Glocken auf, wie sie die Gläubigen normalerweise zum Gottesdienst rufen. Die Glocken werden dann bei der Übertragung von der Aufnahme eingespielt und ermöglichen so ein rasches Ausblenden, damit der Gottesdienst in seinem zeitlichen Korsett bleibt. Am Abend dann die Generalprobe. Hier läuft alles so, als wäre es die Übertragung selbst. Ab 17:00 Uhr werden die Akteur:innen mit Mikrophonen verkabelt, die liturgischen Gewänder werden angezogen und es laufen alle Einspielfilme, Texte und Musikstücke in originaler Länge und Reihenfolge. Nach einer Stunde und drei Minuten ist die Generalprobe vorbei, und um die drei Minuten Überlänge zu kürzen wird in der anschließenden Besprechung sozusagen um jeden Halbsatz der Texte verhandelt.

TV-Gottesdienst aus St. Johannes: die Vorgeschichte

(ms). Ein Gottesdienst aus der Nürtinger St.-Johannes-Kirche in der ARD, das passiert nicht alle Tage. Vor mehr als dreißig Jahren war es schon einmal der Fall, dass St. Johannes im Licht der Scheinwerfer strahlte, aber dass unser Gottesdienst zu Allerheiligen 2024 ein ganz besonderer wurde, ergab sich eher zufällig.

Im Sommer vergangenen Jahres wurde unser damaliger Dekan Paul Magino in den Ruhestand verabschiedet. Am Rande der offiziellen Feier in den Räumen des Dekanats in Esslingen kam der Rundfunkpfarrer Thomas Steiger, der seine Vikarsjahre in St. Johannes verbracht hatte, mit Pastoralreferent Christian Slunitschek ins Gespräch. Dabei ergab es sich, dass beide der Meinung waren, eine Übertragung aus der Nürtinger Pfarrkirche wäre doch mal wieder an der Reihe. Im Herbst erreichte das Pfarramt dann eine offizielle Anfrage und so nahmen die Dinge – über ein Jahr vor dem Sendetermin – ihren Lauf.

Die technischen Vorbesprechungen liefen im Juni 2024: Aufnahmeleitung und Technik besprachen sich vor Ort mit unserem Mesner Roland Hensel und prüften, ob und wie die technischen Voraussetzungen rund um Kirche und Gemeindehaus geschaffen werden können. Schließlich müssen Übertragungswagen, Lichttechnik und vieles mehr mit ausreichend Strom versorgt werden, die Kirche muss für Planungen der Beleuchtung und Beschallung vermessen werden und nicht zuletzt braucht es ausreichende Parkmöglichkeiten für den Fuhrpark des SWR auf dem Gelände der Kirchengemeinde. Je näher der Termin rückte, desto detailliertere Informationen erreichten die Kirchengemeinde: Ein rund 40-seitiges Drehbuch mit den Texten, Positionen und Regieanweisungen beschrieb den geplanten Ablauf des Gottesdienstes, in den 13 Seiten der Gesamtdisposition wurde zusammengefasst, welche Mitarbeiter mit welchem Material an welchem Termin St. Johannes erreichen werden.

Parallel dazu lief die inhaltliche Vorbereitung des Gottesdienstes. Zum ersten Mal in der Geschichte der Fernsehgottesdienste übertrug die ARD keine Messe, sondern eine Wort-Gottes-Feier bundesweit. Eine Tatsache, die zwar die Realität in vielen Kirchengemeinden widerspiegelt, jedoch auch ein gewisses Konfliktpotenzial bei den Zuschauer:innen abrufen könnte. Die Liedhefte wurden erstellt und in Druck gegeben, die Chöre und Solist:innen probten ihre Beiträge und schließlich war die entscheidende Woche gekommen.

Erinnern in Würde und Achtung: Jeder Mensch trägt einen Namen.

Am 04.04. hat sich der Arbeitskreis Bestattungskultur in Nürtingen gegründet, bestehend aus: Anne Schaude (Krankenschwester i.R., Mitbegründerin AG Hospiz, Gedenkinitiative Nürtinger NS-Opfer), Agnes Toczek (evangelische Pfarrerin i.R., früher Altenpflegeheimseelsorgerin im Dr.-Vöhringer-Heim) und Peter Seidl (katholischer Diakon i.R., Notfallseelsorger i.R.). Das Anliegen des Arbeitskreises ist es, für Verstorbene ohne bestattungspflichtige Angehörige, eine öffentliche Erinnerungsfeier auf dem Waldfriedhof zu gestalten. Deren Namen sollen laut zur Sprache kommen, an sie soll erinnert und ihr Leben in einer wertschätzenden Feier und in einem festlichen Rahmen mit Musik, Kerzen und Blumen gewürdigt werden.

Eine erste, würdevolle Erinnerungsfeier gab es am Freitag, den 20.09. um 11:00 Uhr auf dem Waldfriedhof Nürtingen. Die Mitglieder des Arbeitskreises gestalteten die Liturgie. Musikalisch unterstützt wurden sie von Irmtraud Fuchs (Orgel) und Tabea Junker (Bratsche). Zu Ehren der sechs in diesem Jahr Verstorbenen, hatten sich 23 Gäste eingefunden.

Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich und Birgit Blessing vom Friedhofsamt verlasen die Namen der verstorbenen Bürger unserer Stadt. Für jeden stand eine Rose auf dem Altar und dazu eine Kerze. Weitere Kerzen wurden entzündet für Angehörige und Freunde der Mitfeiernden. Sie hatten deren Namen vor Beginn der Feier auf Zettel geschrieben.

Die vielen positiven Rückmeldungen der teilnehmenden Besucher ermutigten die Mitglieder des Arbeitskreises Bestattungskultur, für das nächste Jahr wieder eine Erinnerungsfeier zu gestalten. Der Termin steht bereits fest: Freitag, 19.09., um 11:00 Uhr.

Peter Seidl

Gemeindeentwicklung als Leuchturmprojekt

Pastoralvisitation fand am 18.09. in St. Johannes Nürtingen statt

(CS). Alle fünf Jahre findet in den katholischen Kirchengemeinden der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Pfarramtsvisitation statt. Visitation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie Besuch. So besuchte ein Besuchsteam um Dekan Volker Weber und Diözesanratssprecher Dr. Johannes Warmbrunn am 18. September auch die Kirchengemeinde St. Johannes Evangelist in Nürtingen.

Bei dem rund zweistündigen Austausch stellten die Verantwortlichen der Kirchengemeinde den Entwicklungsprozess der Postcoronazeit dar. Dabei waren die drei Themenbereiche: Entwicklung eines Pastoralkonzepts, das Etablieren einer neuen Leitungsstruktur sowie das Erstellen eines zukunftsfähigen Immobilienkonzepts, maßgeblich. Mit diesen Schritten will sich die Gemeinde für die Herausforderungen der Zukunft wappnen. Positiv wurden die zahlreichen Aufbrüche der vergangenen drei Jahre dargestellt. Neben dem sehr gut etablierten Café Malte, waren die Gründung des KDFB-Zweigvereins, neu formierte Jugendgruppen, die neu entstandene Jugendband oder die Verdopplung der Sängerinnen und Sänger im Kirchenchor nur einige wenige Beispiele. Besonders stellten die Akteure der Kirchengemeinde auch die gute Vernetzung in Ökumene, Zivilgesellschaft und Politik dar.

Von Seiten des Besuchsteams gab es interessierte Nachfragen zu den angestoßenen Prozessen und viel Lob für das vielseitige ehren- und hauptamtliche Engagement. Die gewählte Vorsitzende des Dekanatsrates Esther Lang hob das entstandene Gemeinschaftsgefühl und den positiven Spirit der Verantwortlichen hervor: „Sie haben heute Abend immer von wir gesprochen und dabei nicht ein mal von `Kirchenkriese´.“ Ähnlich sah es auch der Sprecher des Diözesanrates Dr. Johannes Warmbrunn: „Sie in Nürtingen, haben ein Leuchtturmprojekt für eine Kirche der Zukunft“. Dekan Volker Weber versprach den Anwesenden auch weiterhin die Unterstützung des Dekanats bei den anstehenden Entwicklungen.

Am Ende des Abends waren sich die Teilnehmenden einig, dass Kirche auch anders kann und dass es sich lohnt über die positiven Entwicklungen zu sprechen, besonders wenn man sieht wie viel Herzblut und Energie dann in einer Kirchengemeinde auch heute noch freigesetzt werden können.

„Mobil ohne Auto“ im Tiefenbachtal

(CS). Am 15.09. konnten Fußgänger, Radfahrer und Skater das autofreie Tiefenbachtal wieder mit allen Sinnen genießen. Traditionell startete der Aktionstag „Mobil ohne Auto“ (MoA) mit einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Grundstück von Gartenbau Hiller. Bei nicht ganz so heißen Temperaturen aber Sonnenschein waren schnell alle aufgestellten Bänke besetzt. Der Gottesdienst stellte Psalm 1 in den Mittelpunkt und dachte passend zum Aktionstag über den Erhalt unserer Schöpfung nach.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand eine Podiumsdiskussion rund um das Thema Ernährung und verschiedene regionale Möglichkeiten statt. Dabei zeigte sich, dass wir in und um Nürtingen viele Möglichkeiten haben, Lebensmittel aus erster Hand und regionaler Produktion zu erwerben oder auch auf viel Verpackungsmüll zu verzichten. Um 13:00 Uhr wurden dann noch die Sieger des diesjährigen Stadtradelns durch Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich und den Radbeauftragen der Stadt Nürtingen, Herrn Stephan Maul geehrt.

Auch unsere Jugendgruppen waren wieder tatkräftig bei MoA aktiv. So konnten sich die Besucher bei der DPSG mit Krautschupfnudeln oder Stockbrot stärken oder bei den Ministranten und der KjG Rote und Maultaschenburger vom Grill essen. Abgerundet wurde das kirchliche Engagement bei „Mobil ohne Auto“ durch den Stand der Malteser Nürtingen die über Ihre Arbeit informierten.

Ein Miteinander, das trägt

Stadtranderholung PANTI feiert 60jähriges Bestehen

Großbettlingen (ms). Es ist der erste Samstag in den Sommerferien, gegen 14:00 Uhr. Im katholischen Gemeindehaus PANTI auf dem Großbettlinger Geigersbühl herrscht reges Treiben. Viele junge Menschen in kaffee-braunen T-Shirts stehen im Halbkreis vor dem Haupteingang und lauschen den letzten Ansagen des Leitungsteams. Dann begeben sich alle zu einem Gruppenbild, bevor die letzten Vorbereitungen zur Jubiläumsfeier erledigt werden. Kurz vor 14:30 Uhr kommen die ersten Gäste auf das Gelände. Beim Sektempfang auf dem Durchgang zur Kirche gibt es erfreute Gesichter: PANTI-Teilnehmer:innen und Leiter:innen der vergangenen sechs Jahrzehnte treffen sich wieder am Ort des Geschehens – da gibt es eine Menge zu erzählen.

Kurz vor 15:00 Uhr läuten die Glocken der Kirche zum Gottesdienst, mit dem das Jubiläumsfest seinen Lauf nimmt. Eine stattliche Anzahl von PANTI-Leiter:innen zieht gemeinsam mit Jugendreferentin Manuela Mühlhause und Pastoralreferent Christian Slunitschek in die Kirche ein, während die Jugendband das erste Lied zu Gehör bringt. Am Eingang hatten alle ein kleines Stück Wolle bekommen und gemeinsam wurde daraus ein buntes Beziehungsnetz quer durch die Kirche geknüpft. Dieses Netz stand symbolisch für die vielen Beziehungen, Bekanntschaften und Verbindungen, die durch das PANTI in der Zeit seines Bestehens entstanden sind und teilweise Jahrzehnte überdauerten.

Der nächste Akt des Jubiläums findet dann im liebevoll dekorierten Saal statt. Das Ambiente stimmt schon auf das diesjährige Motto „Dschungel“ ein: überall spickeln Tiere hervor, grüne Blätter hängen von der Decke und gespannt lauschen die Besucher:innen den Programmpunkten. Dr. Ulrich Maulhardt, gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderates (KGR) von St. Johannes Nürtingen, spricht als Vertreter des Trägers der Stadtranderholung. Und er versucht gleich mehrere Wege, sich dem Phänomen PANTI anzunähern: geschichtlich, per Wikipedia und mittels statistischen Werten: seit der Gründung im Jahr 1964 hatten sage und schreibe 2.400 Mitarbeiter:innen und rund 12:000 Teilnehmer:innen mit dem PANTI zu tun.
Doch viel wichtiger als die Statistik ist das PANTI als Ort, an dem sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ausprobieren können, Erfahrungen sammeln, soziales Miteinander einüben und Erlebnisse für die „Erinnerungskiste“ schaffen – und das alles nicht trocken aus dem Lehrbuch, sondern mit jeder Menge Spiel und Spaß. Er zitiert auch Erinnerungen seiner KGR-Kolleg:innen, denen zufolge PANTI-Zeit auch eine glückliche Eltern-Zeit sei: die Kinder wären gut aufgehoben, zufrieden und abends hundemüde. Auch erinnert er an frühere Anmeldetage, bei denen die Eltern stundenlang anstehen mussten und sich die Zeit unter anderem mit Grillen vertrieben hatten. Inzwischen liefe die Anmeldung online – auch das PANTI geht – bei aller Tradition – auch mit der Zeit.

Der Großbettlinger Bürgermeister Christopher Ott bedankte sich in seinem Grußwort bei allen, die sich immer wieder ehrenamtlich für das Ferienlager PANTI engagieren und ihre Freizeit, viel Energie und ihre Talente beibringen.
Annette Bürkner, Bürgermeisterin der Stadt Nürtingen, schloss sich ihren Vorrednern an. Darüber hinaus bewunderte sie die Räumlichkeiten und die tolle Stadtrandlage, die eine so erfolgreiche Stadtranderholung ermöglichen. Und nicht zuletzt bemerkte sie, dass auch ein zuverlässiger Träger – hier die katholische Kirchengemeinde St. Johannes Nürtingen – im Verbund mit weiteren Partnern die Grundlage für den langjährigen Erfolg eines Projektes wie das PANTI bilden.
Spontan wurden noch zwei Vertreterinnen des FeLa-Leitungsteams für einen kurzen Gruß auf die Bühne gerufen. Das evangelische Ferienlager (FeLa) findet zeitgleich mit dem PANTI auf dem Gelände der Nürtinger Versöhnungskirche statt und zwischen den beiden Stadtranderholungen gibt es traditionell eine „kollegiale Rivalität“, denn unterm Strich betrachtet beackern beide Veranstaltungen dasselbe Terrain.

Zwischen den Grußworten gab es von den aktuellen Leiter:innen immer wieder PANTI-Lied-Klasssiker, wie das PANTI-Lied, Rosarote Ringelsöckchen, Laurentia oder den legendären FliFla, was von den Besucher:innen begeistert aufgenommen wurde. In „Abschnitten von Jahrzehnten“ wurden dann die ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter:innen des PANTI auf die Bühne geholt. Die Zeitspanne, aus der Leiter:innen im Saal waren, reichte bis ins Jahr 1974 zurück! Auch hierbei zeigte sich, was die ganze Jubiläumsfeier wie ein unsichtbarer roter Faden durchzog: Das PANTI schafft ein Miteinander, das trägt; es stiftet Verbindungen und Freundschaften, die lange halten.

Nach dem Bühnenprogramm warteten verschiedene Stationen auf dem Gelände auf die Gäste: Die Grills und die Fritteuse wurden fürs Essen angeworfen, es konnten Taschen gebatikt, Handabdrücke auf Leinwänden verewigt und im Saal Bilder aus den vergangenen Jahrzehnten angeschaut werden. Auch lud eine Fotowand mit einer goldenen 60 und vielen Luftballons dazu ein, Schnappschüsse fürs Fotoalbum zu machen. Der guten Stimmung konnten auch die immer wieder aufziehenden Regenschauer nichts anhaben und so endete ein rundum gelungenes Jubiläumsfest im Laufe des Abends.

Für die aktuellen Leiter:innen in den kaffee-braunen T-Shirts hieß es dann übrigens noch: auf- und umräumen, denn am Sonntag galt es, die letzten Vorbereitungen für das PANTI 2024 zu treffen: Am Montag gegen 09:00 Uhr erreicht dann der erste Bus das PANTI und rund 150 Kinder freuen sich auf einen coolen und abwechslungsreichen Start in die Ferien.

Gemeindeversammlung am 18.07. in St. Johannes:

Ein Highlight im Kirchenleben

Am 18.07. fand die Gemeindeversammlung statt, in der der Kirchengemeinderat (KGR) die Gemeindemitglieder zu seinen Überlegungen und Richtungsentscheidungen im Zuge der Gemeindeentwicklung informierte und um Rückmeldung bat. Knapp 100 Menschen aus allen Teilorten unserer Kirchengemeinde hörten die Ausführungen zu den Hauptthemenbereichen. In zwei Kleingruppen wurden die Beiträge vertieft besprochen und Gelegenheit zur Rückmeldung, Ergänzung und Korrektur gegeben. Moderiert wurde der dreistündige Abend von Ludger Bradenbrink, der den Kirchengemeinderat auf dem mehrjährigen Weg der Gemeindeentwicklung intensiv begleitete. Der KGR freute sich sehr über die Resonanz der Besucher, die voll Anerkennung für die geleistete Arbeit war. Viele Vorschläge und Richtungsentscheidungen konnten unterstützt werden, manches wurde kritisch angemerkt und dem KGR zur weiteren Bearbeitung mitgegeben.

Wichtigstes Fazit des KGR war nach einer ersten Auswertung der Gemeindeversammlung, dass seine Überlegungen und Planungen, wie den aktuellen Herausforderungen in der Kirche und unserer Gemeinde begegnet werden kann, von den Teilnehmer:innen der Gemeindeversammlung weitgehend geteilt werden. Wir sind auf einem guten Weg, dessen Wegmarkierungen jetzt kurz skizziert seien.

Pastorale Entwicklungen

Es ist notwendig, die ehrenamtlich Tätigen in unserer Gemeinde gut zu unterstützen und ihren Einfluss auf Leben und Organisation des Gemeindelebens zu stärken. Haupt- und Ehrenamt können sich ergänzen und wechselseitig unterstützen. Ersten Ausdruck soll dies in einer veränderten Gottesdienstordnung finden, die die Begegnungsmöglichkeiten und den spirituellen Wert der Gottesdienstfeiern stärken soll. Gemeinsame Gottesdienste in St. Johannes sollen an monatlich zwei Sonntagen statt wie bisher einem gefeiert werden und verstärkt themenorientiert sein. An den beiden anderen Sonntagen soll ein breites Angebot an Gottesdiensten auch in den Teilorten erhalten bleiben. Bündelung und Vielfalt der Angebote sind unsere Stichworte. Die neue Gottesdienstordnung ist auf der Homepage einsehbar und wird zum neuen Kirchenjahr eingeführt.

Partizipative Gemeindeleitung

In der Folge der langen Vakanz der Stelle eines leitenden Pfarrers entwickelte der KGR als Leitungsteam der Gemeinde ein neues Modell partizipativer Gemeindeleitung. Es setzt das gemeinsame Tun und Entscheiden auf Haupt- und Ehrenamtsebene strukturell und inhaltlich um und trägt der Notwendigkeit einer breiteren Verteilung von Verantwortung Rechnung. Wir müssen uns als Christen bewusst werden, dass wir miteinander Verantwortung tragen, wenn immer weniger hauptamtliche MitarbeiterInnen – ob Laien oder Kleriker – zur Verfügung stehen. Das ist Herausforderung und Chance.

Zukunft der Immobilien

Es ist dem KGR ein Anliegen, in Zusammenarbeit mit den Ortsauschüssen in den Teilorten ein pastoral begründetes Raumnutzungskonzept für die zahlreichen Immobilien unserer Kirchengemeinde zu erarbeiten und umzusetzen. Bedarfsorientierte und ökologische Nachhaltigkeit sind uns wichtig. Über anstehende Veränderungen in den Teilorten wurde informiert. Über den Behalt einzelner Immobilien, ihre Umwidmung oder auch ihren Verkauf ist zu entscheiden. Es wurde in den Gesprächen deutlich, wie herausfordernd Veränderungen im Immobilienbereich sind. An Kirchenräumen und Gemeindehäusern hängen Erinnerungen, sie sind oft tief verbunden mit kirchlicher und auch persönlicher Identität. Über die Entwicklung an den einzelnen Orten wird die Gemeinde in den nächsten Monaten auf dem Laufenden gehalten (siehe auch in diesem Gemeindeblatt).

Zu guter Letzt berichtete eine Untergruppe des KGR noch über das „Projekt Gemeindeforum“. Dort sollen relevante Themen wie Frieden, Spiritualität oder Einsamkeit in der Kirchengemeinde erfragt und dann in verschiedenster Weise besprochen, bearbeitet und in Aktionen umgesetzt werden. Starten will die Gruppe mit dem Thema Spiritualität. Dieses Thema nimmt einen wichtigen Impuls der Gemeindeversammlung auf. Dort hieß es immer wieder: Vergesst nicht bei aller notwendigen Strukturveränderung die Seelsorge, das Mühen um das Wohl und Wehe von Leib und Seele der Gemeinde und jedes Einzelnen.

Die Gemeindeversammlung war wieder einmal ein Highlight unseres Gemeindelebens: Ideen wurden ausgetauscht, Anregungen gegeben. Es machte Freude, sich auszutauschen und weiter zu denken. Wir schaffen es nur gemeinsam. WIR – das sind die gewählten Mitglieder des KGR, es sind die Hauptamtlichen und es sind die vielen, die in unserer Kirchengemeinde an so vielen Stellen – Café Malte, Rosenkranzandachten, PANTI, Jugendarbeit, Wortgottesdienstleitung... tätig sind. Und es sind die, die vielleicht durch Information und Ansprache motiviert sind, sich zukünftig mit zu engagieren. Herzlich Einladung dazu! Sprechen Sie andere an, fragen sie nach Möglichkeiten der Beteiligung. Wir möchten ihnen mit offenen Armen begegnen.

Alexander Wessel

Gute Nachrichten: Zehn neue Minis aufgenommen!

(ms). Im gemeinsamen Gottesdienst aller Gemeindeteile am 07. Juli 2024 standen einmal die im Mittelpunkt, die normalerweise ihren Dienst eher unauffällig und geräuschlos leisten: unsere Ministrantinnen und Ministranten. Vor der Messe wurden die Gottesdienstbesucher:innen aufgerufen, mittels Smartphone zu verraten, was für sie eine gute Nachricht wäre. Frieden, gute Gespräche und Begegnungen oder Gesundheit waren einige der Antworten, die mittels Beamer auf eine Leinwand projiziert wurden. Für unsere Kirchengemeinde ist es ganz sicher eine gute Nachricht, dass im Rahmen des Gottesdienstes zehn neue Ministrant:innen ihren Dienst am Altar beginnen konnten. Insgesamt stieg damit die Zahl der aktiven Minis in unserer Kirchengemeinde auf über 60.

Der Gottesdienst wurde von unseren Minis für unsere Minis und die ganze Gemeinde vorbereitet und viele der Gebete, Lesungen oder auch ein Predigtanspiel wurden von ihnen vorgetragen. Für manche ein eher ungewohntes Terrain, üben sie ihren Dienst sonst doch zumeist ohne „Sprechrollen“ aus. Als Evangelium wurde die Speisung der 5.000 vorgetragen. Auch hier gibt es eine Verbindung zu den Minis, denn inzwischen sehen einige Theologen in dem Jungen, der seine fünf Brote und zwei Fische mit allen teilt, den ersten Ministranten der Geschichte. Auch unsere Messdiener:innen teilen vieles mit der Gemeinde: Sie setzen ihre Zeit ein, um den Minidienst zu übernehmen, und – mit steigenden Dienstjahren – wachsen sie in die Organisation im Hintergrund hinein, bei denen ihre ganz eigenen Talente gefragt sind.

Im Rahmen des Gottesdienstes wurden auch langjährige Ministrant:innen für ihre Treue geehrt. So gab es drei Jubilare, die bereits fünf Jahre dabei sind, und zwei können sogar auf zehn Jahre am Altar zurückblicken.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von der neuen Jugend-Band der Gemeinde gestaltet. Vor rund sechs Wochen hatten die Proben unter der Leitung von unserem Kirchenmusiker Andreas Kaiser begonnen und über die Zeit änderte sich die Besetzung immer wieder, so dass der erste Auftritt in mehrerlei Hinsicht ein Experiment wurde: einerseits galt es, mit der vorhandenen Technik zurecht zu kommen, andererseits wurden moderne, für die Gemeinde eher unbekanntere Lieder herausgesucht und vorgetragen. Alles in allem feierten wir einen runden, harmonischen Gottesdienst, bei dem es eine Menge guter Nachrichten zu vermelden gab.

Herzlichen Dank an alle, die den Gottesdienst vorbereitet und gefeiert haben; Glückwunsch an die Jubilar:innen und herzlich willkommen an die neu aufgenommen Minis!

Firmung in St. Johannes

(CS). Am 29.06. feierten wir gemeinsam mit Weihbischof Thomas Maria Renz in St. Johannes Firmung. Nach einer circa sieben-monatigen Vorbereitung mit Gruppenstunden und verschiedenen Projekten, wie der Mithilfe bei der Vesperkirche oder beim Gemeindefest konnten insgesamt 31 Jugendliche das Sakrament der Firmung empfangen. Wir bedanken uns sehr herzlich beim Team der ehrenamtlichen Firmleiterinnen und Firmleiter, die in bewährter Weise die Firmlinge begleitet haben. Ein großer Dank gilt auch allen, die den Gottesdienst mit vorbereitet und durchgeführt haben. Wir danken dem jungen Chor unter der Leitung von Petra Blaich und Kantor Andreas Kaiser für die musikalische Gestaltung der Firmgottesdienste, unserem Mesner Roland Hensel, der die vielen kleinen Aufgaben im Hintergrund übernommen hat, sowie FSJlerin und Sekretariat für die Übernahme zahlreicher organisatorischer Aufgaben im Hintergrund. Ganz herzlich gratulieren wir unseren Firmlingen zum Empfang des Sakraments: Adrian, Ben, Charlotte, Davide, Diego, Elina, Helena, Henry, Jannik, Jonathan, Julia, Lea, Leon, Levin, Lia-Sue, Lilli, Lucia, Manuel, Mateo, Maximilian, Maximilian, Nicholas-Raoul, Nils, Samira, Sara, Tim, Timo, Tobias, Vanessa und Victoria.

Nürtinger Maientag 2024

(ms). Rund zehn Tage nach dem Fronleichnamsfest stand Nürtingen gleich der nächste Anlass zum Feiern ins Haus: Der Nürtinger Maientag, das große Nürtinger Schul- und Heimatfest lud in der Zeit vom 07.-10. Juni ein, ein paar unbeschwerte Stunden auf dem Rummel zu verbringen oder den bunten Festzug am Samstag zu verfolgen. Dabei schaut der Maientag als Fest der Schulen auf eine über 400jährige Tradition zurück: Erstmals 1602 urkundlich erwähnt, entwickelte sich der „Nürtinger Nationalfeiertag“ zu einer guten Gelegenheit, Freunde auch aus vergangenen Tagen wiederzutreffen und Kontakte aufzufrischen. Dabei kommt der Name des Festes übrigens nicht direkt vom Monat „Mai“, sondern leitet sich vielmehr von den im Frühling / Frühsommer wieder stattfindenden Schulausflügen „in die Maien“, also in die wieder austreibende Natur, ab.

Beim Festzug am Vormittag des Samstags war auch unsere Kirchengemeinde mit von der Partie. Während Pastoralreferent Christian Slunitschek und Pfarrvikar Pater Saji kurz hinter der Zugspitze im Bereich der Honoratioren freundlich winkend durch die Stadt flanierten, reihte sich das aktuelle PANTI-Team in die bunte Mischung der nachfolgenden Gruppen ein und verteilte großzügig PANTI-Burger und PANTI-Tee an die Zuschauer:innen. Schließlich feiert die Stadtranderholung der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Nürtingen in diesem Jahr sein 60jähriges Jubiläum. Den Abschluss des Festzugs bildeten übrigens traditionell wieder einige historische Feuerwehrfahrzeuge, von denen eines das Publikum – und am Ende der Zugstrecke auch die Ehrentribüne – mit einer kleinen Abkühlung versorgte.

Der Maientagssonntag begann dann auf dem Festplatz mit einem ökumenischen Gottesdienst, den die Mitgliedskirchen des Nürtinger Arbeitskreises Christlicher Kirchen (ACK) gestalteten und der vom Posaunenchor musikalisch begleitet wurde.

Im kommenden Jahr wird der Maientag dann vom 16.-19. Mai 2025 gefeiert.

Ein fröhliches Fest für die ganze Seelsorgeeinheit

Alle Gemeinden feierten gemeinsam Fronleichnam – und das Wetter hat gehalten

(ms). Spannender hätte ein Krimi zur besten Sendezeit nicht sein können: In den Tagen vor Fronleichnam wechselten sich bange Blicke gen Himmel mit einem Blick auf die verschiedenen Wetter-Apps auf den Mobiltelefonen der Mitarbeiter:innen der Kirchengemeinde ab. Würde das Wetter halten, oder müsste die Prozession abgesagt werden. Und wie würde das große Fest der ganzen Seelsorgeeinheit in einer „Regenvariante“ aussehen?

Die Vorbereitungen zum Fronleichnamsfest beginnen für einige Mitarbeiter:innen bereits Anfang Februar: Erste Bestellungen werden gemacht, Genehmigungen von der Stadtverwaltung eingeholt und der grobe Rahmen des Fronleichnamstages wird abgesteckt. In den vergangenen Jahren hatten wir in Nürtingen strahlenden Sonnenschein und so wurden heuer kaum Gedanken an einen alternativen Festverlauf verschwendet. Wenige Tage vor Fronleichnam jedoch wechselte das Wetter auf ziemlich beständigen Regen und so wurde in aller Eile eine „Regenvariante“ des Festtages auf die Beine gestellt. Am späten Vormittag des 29. Mai fiel dann die Entscheidung, den Gottesdienst und Prozession wie geplant abzuhalten und das anschließende Fest regensicher zu machen. Und der Mut der Verantwortlichen wurde belohnt: Das Wetter hielt, und der Tag wurde zu einem fröhlichen Fest der ganzen Seelsorgeeinheit.

Konkret wurden die Vorbereitungen am Mittwoch, dem Tag vor Fronleichnam: Blüten wurden gezupft, der Saal im Gemeindehaus wurde hergerichtet, und während die Ministranten den Ablauf der Messe in St. Laurentius durchgingen, legten fleißige Hände den Blumenteppich in St. Johannes, der sich in diesem Jahr am „Himmlischen Jerusalem“, dem monumentalen Altarbild der katholischen Kirche, orientierte. Zelte und Pavillons wurden rund um das Gemeindehaus aufgebaut, damit die Besucher:innen des Gemeindefests alle im Trockenen sitzen konnten.

Am Morgen des Fronleichnamstages selbst wurden dann die letzten Vorbereitungen in Angriff genommen: die Grills wurden aufgebaut, die Tische nochmals abgewischt, die unterschiedlichen Mittagessen wurden zubereitet. Ab 10:00 Uhr begann dann die Messe in der evangelischen Stadtkirche, die vom Kirchenchor und der Stadtkapelle Nürtingen musikalisch gestaltet wurde. Auch im Gottesdienst hatten alle Gemeinden der Seelsorgeeinheit ihren Platz, waren doch die Lesungen und die Fürbitten in deutscher, italienischer und kroatischer Sprache zu hören. Parallel zur Messe feierten die Kinder ihren eigenen Kindergottesdienst.

Gegen 11:30 Uhr formierte sich dann die feierliche Prozession, die sich quer durch die Nürtinger Innenstadt zur St.-Johannes-Kirche bewegte. Angeführt von Vortragskreuz und Fahnenträger:innen, mit der Stadtkapelle und dem Kirchenchor wurde Christus in Form einer geweihten Hostie in der Monstranz (aus dem Lateinischen „monstrare“ – „zeigen“) durch die Stadt getragen und den Gläubigen gezeigt. In St. Johannes fand der Gottesdienst dann mit dem feierlichen Schluss-Segen seinen Abschluss.

Im Anschluss entwickelte sich dann ein buntes Gemeindefest rund um das Gemeindehaus, bei dem die Besucher:innen die Vielfalt unserer Seelsorgeeinheit auch schmecken konnten: Die italienische Gemeinde bereitete Pasta zu, die kroatische Gemeinde bot Cevapcici im Fladenbrot an und die deutsche Gemeinde steuerte Schnitzel mit Kartoffelsalat bei. Darüber hinaus gab es frische Pommes Frites, Rote vom Grill und vegetarische Maultaschen-Burger. Nach dem Mittagessen eröffnete ein vielfältiges Kuchenbüffet, das den Festtag auch kulinarisch abrundete.

Auch auf diesem Wege sagen wir ein großes Dankeschön allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben!

Gemeindefahrt nach Bosnien und Kroatien

(CS). Bereits um vier Uhr morgens trafen sich am 18.05. 42 Menschen aus unserer Gemeinde, um gemeinsam in Richtung Bosnien und Kroatien aufzubrechen. Im Reisebus ging es über München durch Österreich, Slowenien und Kroatien, an die kroatisch-bosnische Grenze. Während die ersten überquerten Grenzen nur auf der Landkarte existierten, konnte die Reisegruppe bei der letzten am eigenen Leib erleben, was Grenzkontrollen bedeuten. Eine Erinnerung, die seit Einführung des Schengen-Abkommens für uns in Deutschland eher untypisch ist. Nach eineinhalb Stunden Kontrolle erreichte die Gruppe ihre erste Station und konnte sich über ein üppiges, traditionelles Abendessen freuen.

Die ersten Tage standen dann ganz im Zeichen der Jugoslawienkriege zu Beginn der 1990er-Jahre. Gemeinsam besuchte die Gruppe Vukovar, ein Ort an dem die ersten Kämpfe zwischen Serben und Kroaten stattfanden und die serbische Armee ein Massaker verübte. Auch der folgende Tag stand ganz im Zeichen der Erinnerung. In Srebrenica besuchten wir die Gedenkstätte im ehemaligen Lager der UN-Blauhelme, sowie den Friedhof mit mehr al 8.000 getöteten Menschen. Im Juli 1995 hatten hier zehntausende Menschen Zuflucht in einer von der UN eingerichteten Schutzzone gesucht. Allerdings waren die Blauhelme nicht willens und autorisiert, militärisch gegen die anrückende serbische Armee vorzugehen, so dass es zu einem Handel kam, in dessen Folge vor allem Männer und Jungen umgebracht wurden. Bis heute widmet sich das Team der Gedenkstätte dem Auffinden von Massengräbern und der Identifizierung der Getöteten. Die Führung und Gespräche vor Ort waren sehr eindrücklich und machten einen Konflikt, den viele nur aus Nachrichten oder Büchern kannten, sehr real. Bereits auf dem Weg nach Srebrenica hatte die Gruppe unserer Kirchengemeinde das Kloster Tolissa mit der größten Kirche Bosniens, einer Bibliothek und archäologischer Sammlung besucht. Vor Ort erfuhren wir viel über die pastorale Arbeit der Franziskaner in Bosnien.

Unser nächstes Quartier bezogen wir im franziskanischen Priesterseminar in Visoko. Von dort aus besuchten wir die bosnische Hauptstadt Sarajevo. Hier kommen West und Ost zusammen. Es begegnen sich nicht nur katholische und orthodoxe Kirche, sondern auch Muslime und Christen auf sehr engen Raum. Innerhalb von fünf Minuten erreicht man die Kathedralen der serbisch-orthodoxen und katholischen Kirche, sowie die größte Moschee der Stadt. Nur ein kleiner Fußweg führt aus dem westlich orientierten Teil der neuen Innenstadt direkt in den osmanischen Suq. Auch hier konnten wir viel über Sarajevo und seine Entwicklung erfahren, historische und sakrale Stätten besuchen und auch den Flair der Stadt genießen. Nach zwei sehr gelungenen Tagen zogen wir ein letztes Mal um. Entlang der malerischen Neretva ging es in Richtung Süden in die Welterbestadt Mostar. In einer Stadtführung erfuhren wir viele manchmal interessante und manchmal komische Details über die Stadt und ihre Geschichte. Natürlich durfte auch ein Besuch der alten Brücke nicht fehlen.

An den folgenden beiden Tagen standen für die Gruppe zwei Tagesausflüge auf dem Programm. Zunächst wurde der Wallfahrtsort Medjugorje besucht. Nach der Gottesdienstfeier erfuhren wir Wissenswertes zur Geschichte der Stadt und den dort vermuteten Marienerscheinungen. Ebenso besuchten wir mit dem Cenacolo eine christliche Rehabilitationsstätte für Suchtkranke. Nach einer kurzen Einführung in Hintergrund und Ziele des Hauses berichtete uns ein Bewohner von seiner Lebensgeschichte, und seinem Weg heraus aus der Suchterfahrung.

Am nächsten Tag stand ein Besuch im kroatischen Dubrovnik auf dem Programm. Dort lernten wir eine weitere Welterbestadt mit seiner historischen Altstadt kennen, die auch Kulisse für die Dreharbeiten der berühmten TV-Serie „Game of Thrones“ war. Der letzte Abend klang dann für einige Reiseteilnehmer im Hotel für andere in der malerischen Altstadt von Mostar aus, bevor unsere Reisegruppe dann am nächsten Morgen müde, aber mit vielen Eindrücken, die Heimreise antrat.

72-Stunden-Aktion: Uns schickt der Himmel

 

(ms). In der Zeit vom 18.-21.04. beteiligten sich in St. Johannes gleich zwei Gruppen an der 72-Stunden-Aktion, der bundesweit größten Sozialaktion der katholischen Jugendverbände. Rund 70 Personen waren in beiden Gruppen dauerhaft an der Aktion beteiligt und stellten sich der Herausforderung, ein weitgehend unbekanntes, gemeinnütziges Projekt innerhalb von drei Tagen Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Gruppe der Nürtinger Pfadfinder erneuerte in Oberensingen einen Demenzgarten beim Dr.-Vöhringer-Heim, während die Gruppe der Katholischen Jugend auf dem Gelände des Nürtinger Hölderlingymnasiums eine abschließbare Grillstelle mit Sitzgelegenheiten und einem überdachten Unterstand errichteten.

Trotz der widrigen Wetterbedingungen – Dauerregen, Kälte und schneidender Wind – waren beide Gruppen mit viel Engagement und Herzblut bei der Sache und konnten die Welt mit ihren Projekten ein kleines bisschen besser machen. Herzlichen Dank an alle, die sich im Rahmen der Aktion eingebracht haben!

Mehr Informationen und Bilder rund um die Aktion finden Sie, wenn Sie diesem Link folgen, auf der Homepage von St. Johannes. Hier gibt es auch einen kleinen Film, der Momente der Aktion zusammenfasst.